Tobias Haberl, Journalist beim Süddeutsche Zeitung Magazin, hat ein Experiment ge- wagt. Er wollte die Linke kennenlernen, und ist daher Mitglied geworden - und hat ein Jahr lang alle Aktivitäten des Münchner Ortsverbandes mitgemacht. So hat er Politik aus dem Blickwinkel der Basis kennengelernt, in einer Partei, die sich für demokratisch hält, in Wahrheit aber sehr viel Kraft in absurden Grabenkämpfen verschleißt. Und in diesem Buch, in dem er über seine Erlebnisse berichtet, zeigt er sich ziemlich ernüchtert. Haberl vermeidet Überzeichnungen; er schreibt mit viel Sympathie für seine zeitweiligen Genossen, und bemüht sich um Fairness und Ausgewogenheit. Dennoch bleibt genug Kabarett übrig - dank Sodann, Wagenknecht, Ernst und Co.
Prädikat: ***
Freitag, 13. April 2012
Tobias Haberl: Wie ich mal rot wurde (Luchterhand)
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