Sonntag, 15. November 2009

Lukas Hartmann: Pestalozzis Berg (Diogenes)


Pestalozzi hat in einem Kloster, das von der französischen Revolutionsarmee verwüstet worden ist, eine Anstalt für Kriegswaisen aufgebaut. Es fehlt an allem, nicht zuletzt an der Akzeptanz durch die Mitmenschen; seine "Methode" zur Erziehung und Ausbildung der Armen wird eher belächelt als anerkannt.
Als er das Kloster räumen muss, weil es als Lazarett benötigt wird, bricht Pestalozzi zusammen. Zehender, Inhaber eines Hotels mit Badebetrieb auf dem Gurnigel bei Bern, nimmt den Gescheiterten auf und hilft ihm, sich zu erholen.
Hartmann erzählt von dieser großen Krise in Pestalozzis Leben. Sein Roman kreist um die große Frage, ob man dem einfachen Volk aus Elend und Armut helfen kann. Pestalozzi glaubt an seine "Methode" - Hartmanns spröder Text aber bleibt eher skeptisch, und zweifelt daran, dass bildungsbürgerlicher Fanatismus die Welt tatsächlich verändern kann.

Prädikat: ****

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