Freitag, 30. März 2012

Hansjörg Schneider: Flattermann (Diogenes)

Es ist Sommer in Basel. Kriminalkommissär Peter Hunkeler nimmt sein morgendliches Bad im Rhein. Als er gerade dabei ist, in der Sonne zu trocknen, beobachtet er, wie ein Mann von einer Brücke in den Fluss stürzt. Er hört dessen Schreie, und sieht ihn panisch mit den Armen rudern. Zu retten ist der Flattermann nicht mehr. Doch an den Selbstmord, den die Kollegen annehmen, glaubt Hunkeler nicht. Er folgt den Spuren des Alten - und findet dabei ein Stück weit sich selbst. 
Hansjörg Schneider hat etwas übrig für Lebensläufe, die nicht geradlinig verlaufen, für knorrige, eigensinnige Charaktere. Liebevoll erkundet auch Hunkelers zweiter Fall eine solche Seelenlandschaft. Es sind leise Krimis, doch sie sind hervorragend erzählt und unglaublich spannend; ihr Ausgang überrascht vollkommen. Das hebt sie heraus aus der Masse der marktüblichen Unterhaltungsromane - Hunkeler ist anders, und der schrullige Ermittler wird vielleicht sogar einmal einen Platz in den Reihen der legendären Ermittler erhalten. 


Prädikat: ****

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