Dienstag, 2. Februar 2016

Martha Lea: Die Entdeckungen der Gwen Carrick (Droemer)

„Wenn eine junge Frau ein Bild eines hübschen roten Käfers malt, (..) wird es ,entzückend' genannt, und für die Künstlerin wird rasch ein Ehemann gefunden. Wenn ein junger Mann eine anatomische Studie eines Rotköpfigen Feuerkäfers anfertig, wird er zur Universität geschickt.“ Mit diesen Worte fasst Gwen Carrick, die Heldin dieses Romans, eine Tatsache zusammen, die sie als höchst ungerecht empfindet – aber daran ist nicht zu rütteln, denn im
19. Jahrhundert war eine Karriere als Wissenschaftlerin für Frauen nicht vorgesehen. 

Ihr Wissen über Insekten und ihre Kunstfertigkeit dabei, die Tiere zu zeichnen, beeindrucken Edward Scales. Wie durch einen Zufall begegnen sich die beiden – doch schon bald ahnt der Leser, dass Scales nicht ganz aufrichtig ist. Martha Lea erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die von Emanzipation träumt, und dafür ein großes Risiko eingeht. Denn Gwen begleitet Scales auf eine Forschungsreise nach Brasilien, was sich letztendlich als ein lebensgefährliches Abenteuer erweist. Erstaunt stellt der Leser fest: Nahezu alle Helden dieses Romans haben ihre Geheimnisse – und die Autorin versteht sich meisterhaft auf Irrwege und Andeutungen. 

Prädikat: **

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