Freitag, 8. Februar 2008

Alfred Komarek: Die Schattenuhr (Diogenes)

Daniel Käfer, ehemals Chefredakteur, derzeit ohne Job, kann sich nicht aufraffen, aus der Sommerfrische zurück nach Wien zu fahren, um sich dort wieder ernsthaft dem Beruf zuzukehren. Er bleibt im Salzkammergut, und lässt sich treiben. Komarek entführt seine Leser in eine Welt aus Salz und Stein, in eine Vergangenheit, die vor allem Elend und Schinderei war, und eine Gegenwart, die hinter der glatten Touristikfassade nicht viel besser ausschaut. Sein Roman lebt von Dialogen, doch er erzählt über Landschaft und Leute vor allem auch zwischen den Zeilen. Das ist große Literatur - erstaunlich, dass es solche Texte heute noch gibt...

Prädikat: *****

1 Kommentar:

sunSAYler hat gesagt…

Es sind meist Kleinigkeiten, die einen dazu bewegen, ein bestimmtes Buch in die Hand zu nehmen. Hier sind es einige: Assoziation mit Zeit (positiv gefärbt durch Peter Hoegs Plan von der Abschaffung des Dunkels), mit Wien, dem Nichtzurückkehrenwollen und das Wort Sommerfrische. Es hat so etwas altbacken-heimeliges.