Samstag, 26. Dezember 2009

Maria Angels Anglada: Die Violine von Auschwitz (Luchterhand)


Kann eine katalanische Autorin vom Holocaust schreiben? Anglada kann. Sie führt ihre Leser nach Krakau. Dort lernt ein Pariser Musiker eine polnische Kollegin kennen, die ihn sowohl mit ihrem virtuosen Spiel als auch mit dem herrlichen Klang ihres Instrument tief beeindruckt.
Schockiert ist er allerdings, als er die Geschichte dieser Geige erfährt. Denn sie ist in einem Nebenlager des KZ Auschwitz entstanden. Dort erhielt der jüdische Geigenbauer Daniel vom Kommandanten den Auftrag, ein Instrument in der Tradition Stradivaris zu bauen - gelingt ihm das, erhält der SS-Mann vom Lagerarzt eine Kiste Rotwein. Schafft der Häftling es nicht, bekommt ihn der Mediziner für seine perfiden Menschenversuche.
Anglada gelingt ein beeindruckendes, brillantes Buch - der Verlag nennt es "Roman"; eigentlich ist es eine klassische Novelle um eine wirklich unerhörte Begebenheit.

Prädikat: ****

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