Donnerstag, 15. November 2012

Martin Walker: Schatten an der Wand (Diogenes)

Der Schotte Martin Walker hat seit vielen Jahren seine zweite Heimat im Périgord. Dieser Landschaft und ihren ziemlich eigensinnigen Bewohnern hat er in Gestalt von Bruno, Chef de police, in großartiger Weise ein literarisches Denkmal gesetzt. 
Schatten an der Wand ist ein früher Roman des Autors um eine prähistorische Höhlenzeichnung. Ich hätte dieses Buch hier gern vorgestellt. Und wenn dies nicht ein schnödes Blog, sondern das Hintertupfinger Tagblatt wäre, könnten Sie, lieber Leser, an dieser Stelle auch ganz sicher eine Rezension des Buches finden. 
Lesen kann ja bekanntlich (fast) jeder - und kostenlose Bücher nimmt so mancher gern. Da hat man sogar Verständnis dafür, wenn mittlerweile etliche Verlage nur noch ungern Rezensionsbücher an Blogger verschicken. Aber muss das denn so grundsätzlich und ohne Blick auf den Einzelfall entschieden werden? 
Die Autorin, die diese Zeilen schreibt, bedauert, dass offenbar nun auch der Diogenes Verlag nur noch "richtige" Medien beliefert, die die langen Texte schreiben, mit scharfem germanistischem Seziermesser und auf einem Niveau, an das die kurzen Textchen in diesem Blog selbstredend niemals heranreichen. 
Das wollen sie ja auch nicht. Diese frechen, unehelichen kleinen Geschwister literaturwissenschaftlicher Fachaufsätze bringen Buchinhalte auf den Punkt, und kommentieren obendrein das künstlerische Handwerk der Autoren - in einer Form, die dem Internet angemessen ist. Die Rezensionen in diesem Buchblog sind maßgeschneidert für Sie, liebe Leser - und ich freue mich immer wieder über Ihr Interesse für diese durchaus aufwendige Arbeit, Ihr Lob und Ihre begeisterten Anmerkungen. 
Und vielleicht wird auch der Diogenes Verlag irgendwann entdecken, dass ein Aufsatz in einer Zeitung, selbst wenn er noch so überragend und tiefschürfend ist, einen Tag später mit dem Medium im Altpapier landet. Die Texte im Buchblog aber können Sie, wie ein Literatur- lexikon, jederzeit auch in Zukunft per Mausklick erreichen. Ich verspreche Ihnen, dass noch viele hinzukommen werden - und dass Sie hier auch in Zukunft nicht nur die Hochkultur finden werden. 

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