Dienstag, 12. Juni 2012

Marek Krajewski: Finsternis in Breslau (dtv)

Breslau, Neujahr 1937: In einem schäbigen Hotel wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie wurde brutal vergewaltigt - und der Mörder hat ihr zudem das halbe Gesicht weggefressen. Abwehroffizier Eberhard Mock hat bald eine Spur. 
Und deshalb wird Mock von seinem Vorge- setzten nach Lemberg geschickt, das damals noch zu Polen gehörte. Dort nämlich wird der Mörder vermutet. Bei seinen Ermittlun- gen freilich muss der Hauptmann nun mit den Kollegen von der polnischen Polizei zusammenarbeiten, was ihm zunächst gar nicht gefällt - doch schon auf der Reise lernt er Kommissar Edward Popielski kennen. Und er stellt fest, dass dieser seine Vorliebe für die lateinische Sprache, gutes Essen, unkonventionelle Ermittlungsmethoden und die gehobe- ne Prostitution teilt. 
Die beiden Ermittler jagen den Mörder, den sie Minotaurus nennen, nach der Sagengestalt, die Jungfrauen frisst. Doch als sie das Monster schließlich haben, ist das kein Triumph. Denn der eigentliche Täter gehört zu den Reichen und Schönen - und er hat Popielskis Tochter Rita verführt. Marek Krajewski erzählt eine Geschichte aus einer Welt, die bereits am Abgrund steht. Das macht die handelnden Personen nicht sympathischer, aber ihre Taten verständlich. Span- nend ist das Buch ohnehin. 


Prädikat: **

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