Dienstag, 13. Oktober 2009

Raymond Chandler: Der große Schlaf / Die Tote im See / Das hohe Fenster / Der lange Abschied / Die kleine Schwester / Playback / Lebwohl, mein Liebling (Diogenes)


Wenn Chandlers Privatdetektiv Philip Marlowe ermittelt, dann oftmals in der sogenannten besseren Gesellschaft. Doch die Erkenntnisse, zu denen der knurrige, dem Alkohol sehr zugetane Eigenbrötler gelangt, sind nicht dazu angetan, ihm Reichtum und Familie erstrebenswert erscheinen zu lassen. Denn Reichtum ist vergänglich. Familien gleichen oftmals Schlangengruben. Und Polizei und Justiz, die für Zucht und Ordnung sorgen sollten, sind bis auf wenige Ausnahmen korrupt. Chandler versteht es, Kriminalfälle zu entwerfen, bei denen der Leser mit keinem der Helden so recht mitfiebern mag. Denn die handelnden Personen sind eigentlich alle unsympathisch. Dennoch sind die Bücher spannend bis zur letzten Seite. Chandler legt seine Fälle oftmals an wie einen Irrgarten, und er lässt sich mit der Auflösung Zeit.Und ganz nebenbei skizziert der Autor, in einem sehr eigenen Stil, ein präzises Bild Kaliforniens in den 40er und 50er Jahren.


Prädikat: *****

Keine Kommentare: